Kirsten Speicher Hundeschule

– Verhaltensvorschläge

Wenn sich alle Hundebesitzer an ein paar einfache Regeln halten würden wären die zahlreichen Hundeverordnungen in den oft scharfen Ausführungen unnötig. Unter den vielerorts verhängten „Leinenzwängen“ (je nach Bundesland und Gemeinde unterschiedlich) leiden viele Hunde – dank einiger schwarzer Schafe werden alle über einen Kamm geschoren.

Hund und Mitmenschen:

• Passantenkontrolle ist indiskutabel – die Hundenase gehört nicht in fremde Taschen. Wenn Sie sich nicht absolut sicher sind, dass Ihr Hund die entgegenkommenden Fußgänger ignoriert und einen akzeptablen Abstand hält, rufen Sie Ihren Hund bitte ran, nehmen ihn ins „Fuß“, setzen ihn ab oder leinen ihn an.
• Wenn Fußgänger Angst signalisieren oder bitten dass Sie Ihren Hund anleinen, dann gehe Sie dieser Bitte nach bzw. rufen Ihren Hund heran und führen ihn kontrolliert an der Person vorbei.
• Oben angeführte Punkte gelten natürlich auch für Jogger und Radfahrer.
• Nehmen Sie bitte NICHT an Spaziergangsgruppen teil, bei denen völlig ungehorsame Hunde ungesteuert durch die Natur donnern. Spaziergangsgruppen müssen kontrollierbar sein.

Hund und Umwelt:

• Auf den Wegen und an den Wegesrändern gibt es genug zu schnüffeln – im Feld wie im Wald. Bitte lassen Sie Ihren Hund nicht im Wald toben, auf bestellten Feldern laufen; vor allem in hohem Gras und Getreide hat Ihr Hund nichts verloren. Bedenken Sie, dass Sie damit das Risiko eingehen, dass Ihr Hund auf Wild trifft und die Wildtiere stresst, aufscheucht, hetzt oder sogar tötet. Auf frisch gemähten Wiesen können Sie Genehmigung zum „Flitzen“ geben und spannende Schnupper- Spaß- und Sportspiele lassen sich auch auf Wegen machen.
• Bitte stellen Sie sich nicht in die Natur oder setzen Sie ihren Hund auf die nächste Parkbank und bürsten ihn bis er nackt ist. Wie oft findet man „eingehaarte“ Bänke, die aussehen, als habe ein Tier sein Leben lassen müssen. Bitte sammeln Sie die Haare ein und entsorgen Sie sie im Hausmüll oder verstecken sie im Frühjahr für Vögel in Büschen und Hecken (!!! sofern ihr Hund kein Spot on erhalten hat – alternativ sind die Haare quasi Sondermüll – Untersuchung zum Jungvogelsterben wegen Hundehaaren in Vogelnestern gibt es vom NaBu)
• Hundehaufen gehören auch in Feld und Wald NICHT mitten auf Gehwege, am Rand ist meist genügend Platz. Bitte bringen Sie Ihrem Hund bei, für das Geschäft den Wegesrand zu nutzen.
• Hundehaufen gehören NICHT in Wiesen, die in absehbarer Zeit gemäht werden könnten. Bitte lassen Sie Ihren Hund auf solchen Wiesen nicht laufen.
• An jegliche Form von Bebauung, auch angelegtem Grün, wird nicht markiert! Hundepipi gehört weder an Mauern, noch an Gartenzäune oder an Gartenhecken! Wo gepinkelt wird, folgen auch Häufchen.
• Hundehaufen an unpassenden Orten werden eingesammelt und im Hausmüll oder extra aufgestellten Mülleimern entsorgt – NICHT in der nächsten privaten Mülltonne.
• Wenn Sie ohne Stöckchenspiel nicht auskommen, lassen Sie bitte keine Stöcke auf Wiesen zurück, schon gar keine halben Äste oder Bäume – mancher Hund zeigt, was das angeht, übertriebenen Ehrgeiz. Sobald das Gras etwas gewachsen ist, sind die Äste nicht mehr zu erkennen und ein Ärgernis in den Mähwerken der Landwirte.
• Bitte lassen Sie Ihren Hund in Wiesen und Wegen KEINE Löcher ausheben. Mäuschenbuddeln ist höchstens mal am Waldrand, im trockenen Graben oder in abgeernteten Feldern erlaubt; andernorts können die Löcher zu gefährlichen Stolperfallen für Jogger, Reiter und auch Nutztiere werden.

Hund und Artgenossen:

• Wenn Ihnen ein angeleinter Hund begegnet, rufen Sie bitte Ihren Hund heran, klären, ob sich die Hunde begrüßen dürfen oder gehen mit Ihrem Hund angeleint oder im Fuß vorbei. Die Besitzer haben meist Gründe dafür, dass ihr Hund nicht frei läuft. „Meiner tut nix!“ oder „Die regeln das schon unter sich!“ und den eigenen Hund laufen lassen ist indiskutabel.
• Wenn Sie mit mehreren Hunden unterwegs sind und sich in der Gruppe ein oder mehrere angeleinte Hunde befinden, sowie freilaufende Hunde und man begegnet einem anderen Hund, dann werden ALLE Hunde angeleint, bzw. kontrolliert an dem entgegenkommenden Hund vorbeigeführt.
• Wenn Sie sehen, dass Ihnen ein anderer Hundebesitzer Platz macht und mit seinem Hund ausweicht, um etwas Distanz zwischen Sie und seinen Hund zu bringen, so lassen Sie ihm bitte die Zeit dazu, ohne ihm schon auf den Fersen zu kleben.

Hund und andere Tiere:

• Ihr Hund hat absolut nichts auf Weiden verloren, auf denen sich Tiere befinden. Wenn Sie unsicher sind, wie sich Ihr Hund anderen Tieren gegenüber verhält, leinen Sie ihn bitte an.
• Bitte führen Sie Ihren Hund IMMER äußerst kontrolliert an Reitern vorbei und warnen Sie diese rechtzeitig, falls es sein kann, dass Ihr Hund beim Anblick von Pferden noch zu bellen beginnt.

An dieser Stelle eine Bitte an unsere Mitmenschen und auch an andere Hundebesitzer:

• Bitte keine Hunde ungefragt füttern. Sie machen die mühevollen Erziehungsversuche, Passanten zu ignorieren und nicht zu betteln, damit zunichte. Der nächste Fußgänger ärgert sich über den aufdringlichen Hund oder fühlt sich sogar bedroht.
Ein weiterer oft verkannter Punkt: Einige Hunde leiden unter Allergien oder dürfen aus anderen gesundheitlichen Gründen nur ein spezielles Futter bekommen – unter Umständen kann ein kleines Leckerchen schon lebensbedrohlich sein.
• Bitte locken Sie fremde Hunde nicht an und fassen Sie sie nicht an – es gibt auch keinen Grund dazu. Einige Hunde sind dann zwar interessiert, mal bei Ihnen zu schauen, aber angefasst werden wollen die wenigsten – sie dulden es eben nur, weil die Menschen das immer so machen. Erwähnte Trainingsversuche, Passanten zu ignorieren, scheitern auf diese Weise. Es ist zwar schön, dass Sie ein Hundefreund sind, aber schon die nächste Begegnung mit einem unbekannten Mitmenschen könnte für den Hundebesitzer zu einer unschönen Auseinandersetzung werden.
• Bitte nehmen Sie sich den kurzen Moment Zeit zu warten, wenn ein freundlicher, aber zum Beispiel verspielter Hund zu Ihnen und Ihrem Hund durchgegangen ist und der Besitzer nach vergeblichem Rufen seinen Hund bei Ihnen abholen muss. Jeder hat mal angefangen.
• Bitte bedenken Sie vor allem in den Herbst- und Wintermonaten, dass einige Hundebesitzer auch noch im Dunkeln mit ihren Hunden spazieren gehen müssen. Um andere rechtzeitig zu sehen und ebenso gesehen zu werden, statten Sie sich und Ihren Hund mit einem Signallicht aus. Der Aspekt der eigenen Sicherheit sollte hierbei nicht außer Acht gelassen werden!
Es gibt in den Tierzubehörläden auch für den kleinen Geldbeutel zweckmäßige Modelle.
• Wenn der Vierbeiner eines Mitmenschen an der Leine ausflippt, auf das Zehnte Rufen nicht kommt, verängstigt vor dem Traktor auf den Acker ausweicht oder was auch immer, bedenken Sie bitte, dass nicht jeder Hundebesitzer schon Hundeerfahrung hat und dass es viele Hunde mit „Geschichte“ gibt und ihre neuen Besitzer mit viel Geduld an den Problemen aus der Vergangenheit arbeiten müssen.
• Liebe Jogger und Radfahrer, liebe Hundebesitzer,
Feld- und Waldwege werden von Landwirten, Forst und den Jagdausübungsberechtigten befahren, Radfahrer, Jogger und Skater kommen ihrer sportlichen Betätigung nach, Hundebesitzer sind mit ihren Hunden unterwegs und Familien machen evtl einen Ausflug mit den Kindern in die Natur – wie auch immer – JEDER sollte ein wenig Rücksicht nehmen und ein „Hallo!“ oder ein „Danke!“ an der ein oder anderen Stelle ist eigentlich nicht zuviel verlangt.

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